Winter & Smart

Hallo Süße

Der smart ist aufgrund seines kurzen Radstandes in Verbindung mit dem Heckantrieb durchaus etwas zickiger als andere Fahrzeuge der Kompaktklasse (die allesamt über einen Meter länger sind und Vorderradantrieb haben).

Allerdings ist dieses Zickige durch den Einsatz von ESP seit Baujahr 2003 gut eingedämmt worden.

Unverzichtbar sind (gute) Winterreifen und eine vorsichtige Fahrweise bei Schnee. Am besten, Du suchst Dir mal einen großen Parkplatz und provozierst den Kleinen bei Schnee mal ein bisschen - dann lernst Du ihn am schnellsten kennen und weisst, was Du tun darfst und was nicht...

Zitat

Hat Deiner schon ESP?
Wenn ja, dürften die Probleme der Vergangenheit angehören.

..eben nicht, ESP ist kein Allheilmittel. Der kurze Radstand und die Fahrphysik lassen sich nicht überlisten. Wenn die Kiste auf Schnee in der Kurve abrutscht, hilft nur noch ein Wurfanker oder übersinnliche Fähigkeiten.

Grüsse
Hermann

Zitat

Original von Hermann_D
[...] hilft nur noch ein Wurfanker oder übersinnliche Fähigkeiten...

...die hier gerade nicht verfügbar waren?!

Na wie auch immer, Du hast natürlich Recht: ESP hilft nur dann, wenn noch ein bisschen Grip da ist...

Zitat

Solche Fotos gibt es bestimmt von jedem anderen Auto, welches zu schnell in eine Kurve gefahren wurde.

Wo ist da eine Kurve? Nebenbei war da ein anderes Auto davor, das eher schneller gefahren ist und in der Spur blieb

Zitat

Der Smart ist wie jedes andere Auto auch an physikalische Gesetze gebunden.

Volle Zustimmung

Zitat

Diese werden aber nicht schneller erreicht als bei anderen Auto´s.

Falsch. Schon aufgrund seines geringen Radstandes und hohen Schwerpunktes sind dem smart engere Grenzen gesetzt als 'anderen' Autos.

Zitat

Problematisch wird es halt nur, wenn sie überschritten werden. Dann geht alles schneller und kugeliger als bei anderen.

Volle Zustimmung. Wenn man nicht damit rechnet - und wer tut das schon ständig - hat beim smart keine Chance. Und wenn man damit rechnet, ist's trotzdem keine Garantie, dass man ihn wieder einfängt

Zitat

WER NICHT FÄHRT WIE WALTER RÖHRL WIRD NICHTS SCHLIMMES ERLEBEN!!!!

Na, Verharmlosung hilft auch nicht.

Wie schon einmal geschrieben: Winterreifen und aufmerksames Fahren bei Schnee sind bei jedem Auto Pflicht. Und wenn der Golf vorne nochmal Gas gibt, da sollte man sich das beim smart nochmal überlegen.

Damit hier kein Missverständnis zustande kommt: Ich bin mit meinen smart nun schon durch 6 Winter und Skiurlaube gefahren und habe dabei noch keinen Dreher mit Schäden erlebt (dafür einmal bei Nässe). Aber ein wenig vorsichtig sollte man 'rangehen - insbesondere wenn man vorher nur Fronttriebler gefahren ist.

Zitat

Wie hier welche dem Kleinen eine gefährliche Ader andichten wollen. Solche Fotos gibt es bestimmt von jedem anderen Auto, welches zu schnell in eine Kurve gefahren wurde.
WER NICHT FÄHRT WIE WALTER RÖHRL WIRD NICHTS SCHLIMMES ERLEBEN!!!!

Sorry, aber das ist m.E. Unsinn.

Wenn für den smart eines gilt, dann ist es angepasste Fahrweise, weil er Ausrutscher nicht verzeiht. Anders als bei normalen Autos gibts den extrem kurzen Radstand und die indirekte Lenkung, die ein plötzliches Ausbrechen vielleicht für einen Walter Röhrl beherrschbar machen, aber nicht für einen Normalfahrer.

Ich habe sowohl mit dem smart als auch mit einem anderen Auto (Hecktriebler) das gleiche Fahrsicherheitstraining (AMS-Training Nürburgring) gemacht. Wenn der smart ausbricht, hast Du so gut wie kein Gefühl für die Mittellage des Autos. Auf der Schleuderplatte habe ich den smart einmal von sechs Versuchen abfangen können, beim anderen Auto war das Verhältnis genau umgekehrt: fünfmal abgefangen und einmal gedreht. Und in diesem Beispiel bist Du ja auf das Ausbrechen des Fahrzeugs vorbereitet, was im normalen Leben eher nicht der Fall ist.

Klar kommt man mit dem smart ohne Probleme durch den Winter, nur muss man halt einiges vorsichtiger sein als bei anderen Autos.

Viele Grüsse
Hermann

..by the way, es war immer wieder lustig, wenn die Fahrsicherheitsbetreuer sich testweise in den smart gesetzt haben und dann dumm aus der Wäsche schauten, wenn es sie selbst auf der Schleuderplatte gedreht hat.

Hallo!

Nachdem hier schon die verschiedensten Meinungen zu dem Thema vertreten wurden, gebe ich auch noch meinen Senf dazu.

Der Ausdruck "zickig" paßt imho ausgezeichnet!

Ich fahre seit 1999 smart, auch im Winter regelmäßig und habe keine Angst vor Schnee oder Glatteis - aber einen gesunden Respekt!
Der smart ist hier doch deutlich empfindlicher als die meisten anderen Autos; dies ist wie schon mehrfach angemerkt eine zwangsläufige Folge von rein physikalischen Faktoren.
Der sehr kurze Radstand und die Tatsache, daß das Hauptgewicht auf der Hinterachse liegt, machen zusammen mit dem Heckantrieb (welcher durch die zu übertragenden Beschleunigungskräfte die Seitenführung der Hinterräder weiter verringert) das Auto bei Glätte durchaus diffizil zu fahren.
So bricht das Auto in den meisten Fällen tatsächlich in dem Augenblick aus, in dem der Fahrer z.B. in einer Kurve Gas gibt - bis zu dem Augenblick konnten die Hinterräder noch genügend Seitenführung halten, der hinzukommende Antrieb jedoch ließ die Seitenführung zusammenbrechen.

Und wenn der smart einmal tatsächlich ausbricht, ist es dem normalen Fahrer auch nicht mehr möglich, hier angemessen zu reagieren - der kurze Radstand und die indirekte Lenkung machen in ihrer Kombination das Abfangen zum Glücksspiel.

Deshalb ist der smart im Winter prinzipiell nur mit Winterreifen zu fahren, alles andere wird schon bei Reifglätte zum Vabanquespiel!

Ich selber bin im ersten Winter mit meinem smart davon überrascht worden: eines morgens waren die Straßen ganz leicht mit Schnee "überzuckert" gewesen, und ich hatte noch keine Winterreifen aufgezogen (waren zwar schon bestellt, aber noch nicht geliefert worden).
Beim relativ langsamen Einbiegen in den Firmenparkplatz gab ich etwas zuviel Gas und fand mich einen Moment später mit dem Heck voran in den Blumenrabatten wieder - glücklicherweise ohne in irgendeinem feststehenden Teil einzuschlagen.

Seitdem weiß ich, wie empfindlich der smart reagiert, habe auch schon drei Fahrsicherheitstrainings damit absolviert und beherrsche das Auto auch im Winter. Allerdings nur durch entsprechend um- und vorsichtige Fahrweise!
Den smart kann man im Gegensatz zu anderen Autos eben nicht wieder "fangen" wenn er einmal ausgebrochen ist, sondern muß das Ausbrechen von vornherein verhindern.
Mit meinen anderen Autos (allesamt Hecktriebler) konnte ich teilweise sogar im kontrollierten Drift über glatte Flächen fahren, sicher aber ein in Kurven ausbrechendes Heck wieder unter Kontrolle bringen. Das ist beim smart nicht möglich! (sogar mein Käfer war in der Beziehung deutlich besser beherrschbar!)

Also man kann mit dem Auto durchaus auch im Winter fahren, sollte sich aber vorher tatsächlich damit vertraut machen - hierfür ist ein Fahrsicherheitstraining die beste Möglichkeit.
Das "Herumrutschen" auf einem verschneiten Parkplatz macht zwar Spaß und bringt auch ein klein wenig Einblick in die Reaktionen des Fahrzeugs - aber die wenigsten Parkplätze sind groß (und gleichzeitig leer) genug, um mit mehr als 30 km/h irgendwelche Fahrübungen zu veranstalten, und richtig interessant und lehrreich wird es erst ab 40 bis 50 km/h ...

Schönen Gruß,
Robert
*der auch mit seinem neuen 2004er ESP-smart wieder ein Sicherheitstraining absolvieren wird - aber leider nicht mehr in diesem Jahr*

Zitat

Original von Gunnie
Wie hier welche dem Kleinen eine gefährliche Ader andichten wollen. Solche Fotos gibt es bestimmt von jedem anderen Auto, welches zu schnell in eine Kurve gefahren wurde.
Der Smart ist wie jedes andere Auto auch an physikalische Gesetze gebunden. Diese werden aber nicht schneller erreicht als bei anderen Auto´s. Problematisch wird es halt nur, wenn sie überschritten werden. Dann geht alles schneller und kugeliger als bei anderen.

Moin zusammen,

man muss sich eben damit anfreunden, dass manche Sachen mit einem Golf (und Co.) gehen, mit einem smart nicht.
Beispiel: Wer es gewohnt ist, Golf zu fahren, wird instinktiv den Fuß vom Gas nehmen, wenn's in der Kurve heikel wird. Genau das kann beim smart falsch sein, denn auch so ein kleines Motörchen kann an einer entlasteten Hinterachse ganz schön Ungemach anrichten. Von wegen kleine Motoren hätten kein Schleppmoment

Für die ersten Proberutschereien auf einsamen Parkplätzen noch einen Tipp: nicht (vernünftiges) Fahren ist das Problem, sondern Anfahren. Da macht die ASR schon bei minimalem Schlupf gnadenlos zu und man darf warten, bis es taut.... Noch dazu im Bergischen - die zurecht berüchtigte A4 lässt grüßen.

Torsten