Moin,
wie immer im Leben kommt es drauf an - falls du in einer Gegend wohnst, in dem der Winter mehr oder minder aus nasskalten Tagen mit viel Regen und ab und an ein paar Schneeflocken in der Luft besteht und gefallener Schnee keine zwei Tage am Boden hält, sehe ich kein Problem mit Ganzjahresreifen. Und selbst bei strengen Wintern sind sie brauchbar, und neu oft besser als alte Winterreifen. Echte Winterreifen im gleichen Alter bei einem strengen Winter deutlich überlegen.
Ende 2012 hatte ich an meinem 451 rundum die Hankook 4 S montieren lassen und bin sie bis Anfang 2014 ganzjährig gefahren. Die Winterperformance war hier in Norddeutschland mehr als ausreichend, allerdings war ich im Sommer unzufrieden, weil ich Kurven gerne schnell fahre und die GJR aufgrund des Winterprofils dann anfangen zu schmieren, das ganze Fahrverhalten ist im Vergleich zu Sommerreifen indifferent. Wenn man "normal" fährt spielt so etwas allerdings keine Rolle. Die GJR bin ich danach noch problemlos bis Ende 2017 als Winterreifen gefahren - natürlich mit nachlassender Performance.
Ich fahre wieder Sommer- und Wintersatz, obwohl wir hier in Hamburg seit Jahren keinen richtigen Winter mehr hatten, im Sommer müssen es bei mir Sommerreifen sein, so dass es im Winter dann auch Winterreifen sein dürfen.
Auf unserer Familien B-Klasse haben wir GJR montiert, welche sehr gute Nässeeigenschaften haben, was in dieser Gegend das Hauptkriterium ist. Die pauschale Aussage, dass Bremswege "meist um 2-3 Meter länger" sind hat keine Aussagekraft - die Unterschiede innerhalb der einzelnen Reifentypen sind viel größer, so dass ein guter GJR einen kürzeren Bremsweg als ein mittelklassiger Winterreifen haben kann, ganz zu schweigen davon, dass man noch zwischen Nass-, Trocken- und Schneebremsung unterscheiden muss.
Fazit: Du musst den besten Kompromiss für dich finden, denn einen Kompromiss gehst immer ein egal für was du dich entscheidest.
Gruß
Marc