Der 7. Sinn und smarte Sicherheitstechniken

  • Sicherheitstechnik im Einsatz, vom 7. Sinn und anderen Sonderbarkeiten.


    Gestern bekamen wir wieder einmal und ganz konkret die Segnungen der modernen Sicherheitstechnik des fortwo zu spueren:


    In der Haltebucht stand ein Linienbus, den wir ausfahren liesen und welcher sich dann durch einen engen Kreisverkehr und danach direkt in eine Linksabbiegerspur einreihte, waehrend wir die Spur geradeaus weiterfahren wollten...


    Der sogenannte "7.Sinn" lies mich "Achtung, da kommt bestimmt einer vor dem Bus auf unsere Spur!" rufen.
    Meine Frau trat fix auf die Bremse, worauf der smart erstaunlich schnell stand, weil die Bremsassistenten diesen schnellen Tritt als Notbremsung interpretierten.


    (Auch wenn dieser mit wenig Kraft gemacht wird - siehe Link auf meiner URL zur Herstellerseite)


    Der smart und der Bus standen also direkt nebeneinander,
    als dann in flotter Fahrt ein offener Porsche mit zwei Leuten drin- auf unsere Spur fuhr, ohne zu schauen ob frei ist oder nicht- um in unserer Fahrtrichtung die Hauptstraße zu benutzen.
    (Selbstverstaendlich ohne eine Geste der Entschuldigung- bei dem Porschefahrer war keine Reaktion feststellbar.)


    Die Moral von der Geschicht`?!
    Man sollte seiner inneren Stimme Gehoer schenken, auch wenn die sich oefter mal irren mag und man sonderbarer Weise oftmals geneigt ist diese zu ignorieren...
    (Wer kennt das nicht!)


    Nach 36 Jahren Fahrpraxis mit gut 750.000km fuehlt man die Gefahr und macht dennoch immer noch eigene Fehler- die mit Hilfe moderner Techniken ein wenig besser kompensiert werden als frueher.


    Wichtig ist, dass man quasi innerlich immer auf einen evtl. Crash vorbereitet ist und auf der Fahrt sich immer wieder auf Ausweichreaktionen einueben kann- um im Ernstfall trainiert zu sein.
    Dazu gehoert auch der Unfallbericht, Kreide, Maßband, Fotoapparat, (funkionierende!) Leuchte, Pannenset, Notfallnummern- etc. Dinge,
    die ab und an kontrolliert werden sollten.


    Als ich den Fuehrerschein machte, waren die Fahrzeuge durch Pannendreiecke abzusichern und der Verkehr an der Unfallstelle vorbeizulotsen, bis die Polizei eintrifft.
    Dafuer wurden eindeutige Handzeichen eingeuebt, die jeder Autofahrer kannte.
    Heute ist die Sachlage ein wenig anders:
    Die Absicherung durch das Pannendreieck ist noch immer vorgeschrieben - aber das Lotsen sollte man tunlichst lassen:
    Niemand haelt sich an Lotsenzeichen!
    Man bringt sich selbst in Gefahr, weil die Fahrzeuge - wie automatisch und hirnlos - aufeinander zufahren und ggf. in dem Unfallengpass weitere Unfaelle verursachen...
    (lt. Polizei)
    Auf Schnellstraßen und Autobahnen sollte man sich nach dem Absichern und dem einschalten des Pannenblinkers hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen und Hilfe herbeitelefonieren.


    Ein Beispiel:


    Bei dem Unfall meines Sohnes vor einem Jahr (bei dem diesem zum Glueck nichts zugestoßen war) war der Unfallverursacher ein Raser, der ueber den Mittelstreifen gefahren und gefluechtet war.
    (Im Morgengrauen bei schlechter Sicht)
    Nur zwei Wagen hielten um zu helfen:
    Ein ganz junges Paar auf dem Weg zur Arbeit, sowie ein smart Fahrer, der Hilfe holte.
    (Wegen einem sogenannten Funkloch war unser Handy wirkungslos)


    Der Gipfel der Reaktionlosigkeit hat eine Fahrerin erklommen- die mit starren Augen und am Lenkrad festgekrallt auf das Pannendreieck losfuhr und ... dieses glatt wegbuegelte!
    (durch einen beherzten Sprung hat sich der Fahrer eines Abschleppwagens in Sicherheit gebracht)
    Gaffer behinderten inzwischen die Gegenspur durch extremes Langsamfahren- in die Luecken des Gegenverkehrs rasten TDI-Driver in tollkuehner Weise, um anschliessend zwischen dem Unfallwagen und Abschleppfahrzeug Vollbremsungen zu machen.
    Ruecksichtslos und dolldreist- egal ob da gerade Scherben weggekehrt werden oder Personen auf der Fahrbahn sind...


    Die Polizei hatte bei diesem Unfall keinen guten Eindruck hinterlassen und war nicht kooperativ, im Gegenteil- es wurde versucht dem unschuldigen Opfer eine zu hohe Geschwindigkeit unterzuschieben- und eine Strafe wegen "verlassens der Verkehrswege" aufzubrummen... obwohl die Spuren eine eindeutig andere Sprache sprachen.
    Die Bemerkungen der Polizisten sind derart schraeg gewesen, dass ich jedem raten moechte, heimlich die Aufnahmefunktion des Handys zu nutzen um deren evtl. Vorwuerfe bei der Unfallaufnahme spaeter belegen zu koennen.


    Eine hoffentlich unfallfreie, sorgenfreie, aber nicht sorglose Fahrt:


    (Beispiel)
    Eine Landesstraße mit großzuegigem Verlauf und gutem Ausbau hat ein paar 33 Grad Kurven und Steigungen vorzuweisen.. eine Straße, die man gut mit 100km/h fahren kann,
    waere da nicht eine Stelle, an der es immer wieder kracht und die Autos weit ueber die Boeschung in die Wiese fliegen.


    Erst bei naeherem Betrachten als Fußgaenger, faellt der Grund fuer Ausfluege in die Botanik auf, die aus dem Auto nicht zu sehen waren- sooft ich dort auch gefahren bin und nach den evtl. Ursachen Ausschau hielt:


    Von dem angrenzenden Feldweg (Lehmboden) fuehrt eine kaum sichtbare und durch das hohe Gras verdeckte Spur durch die Boeschung hoch zur Landesstraße und darueber hinweg zum naechsten Feldweg in den Wald - wo offensichtlich ein Waidmann regelmaeßig sein Revier mit einem Gelaendewagen besucht.


    Diese Erdspur ueber die glatte Teeschicht der Landesstraße- exakt hinter, bzw. vor einer dieser 33Grad-Kurven kann eine boese Ueberraschung sein, besonders bei feuchter Fahrbahn.


    (Man muss immer und jederzeit mit eigenen Fehlern, wechselnden Straßenzustaenden und Ueberraschungen hinter Kurven- und der Dummheit der anderen Verkehrsteilnehmer rechnen- jede Fahrt ist sehr schnell ein Rechtsgeschaeft, das mit langen gerichtlichen Verhandlungen - und zudem gar noch auf der Bahre enden kann....)