Hallo und servus,
nachdem ich mir in den Foren die ganzen Weisheiten reingezogen habe, wollte ich natürlich auch das Öl ordentlich wechseln.
Ölpumpe hatte ich noch für/von meinem Volvo-Getriebe im Regal. Aber das bringt mal 1,5, dann 2,5 Liter. Also Absaugmenge eher vom Wetter abhängig.
Bis ich gecheckt hab`, daß das Peilstabrohr einen Knick macht/hat, habe ich es noch mit einem Metallrohr anstelle des Kunststoffschlauches probiert. War natürlich Käse !!
Mein 450 CDI Bj2001 hab ich erst seit 2 Wochen und es sind einige Sachen zu erledigen, mein Budget also eher mau.
Deshalb: nur die Ablasschraube und die Gummidichtung bestellt, in der Bucht, so um die 19,- zusammen.
Zuerst Öl abgesaugt, sonst kommt der ganze Mist beim Ölwannenabbau auf den Garagenboden !!!
Also danach die Kiste mit den Hinterrädern auf die kleine Rampe ( so ca. 20cm hoch )gefahren, damit ich drunterkrabbeln kann, auf Böcke stellen geht auch.
Werkzeug: Eine 8er Torx-Stecknuss mit mehreren Verlängerungen, natürlich Beleuchtung, Schutzbrille damit der ganze Dreck nicht in die Augen geht, anstelle eines Dichtungsschabers ( teuer ) einen Stechbeitel, 3-5 cm breit, aus der Schreinerkiste ( die billigen gibts ab 2,99 im Baumarkt ) Stahlbohrer mit 17,5mm, geht auch 18mm, je nach Schaubenset halt. Loctite Epoxy-Kleber der bis 180° geht und Öl/Benzinbeständig ist. Ohne Kleber gehts nicht !! Alternativ 2 dünne ( max.2mm stark) Temperatur-/Ölbeständige Gummidichtungen/Dichtringe.
Jetzt unter die Kiste legen, zuerst die oberen 3 Torx-Schauben lösen.
Wenn Die schon mal aufgehen, kommt man an die unteren schön mit dem Bohrer oder Fräser ran wenn sie festgerostet sind. Abgerissene Schraubenköpfe sind wurscht, weil dann das Gewindeloch frei ist und die Wanne trotzdem abgenommen werden kann.
Schlimmer sind abgenudelte Torxköpfe und die Schraube muß ausgebohrt werden !!!
Insgesamt 15 Torx mit 20mm Gewindelänge.
Die Ölwanne ging natürlich nicht mit dem Gummihammer ab (wer glaubt noch an den Weihnachtsmann ?? )
Also gar nicht lange rum, auch nicht mit Cuttermesser und so, sondern gleich mit dem Stechbeitel an der rechten unteren Ecke (von hinter dem Auto stehend gesehen, am besten erreichbar )zwischen Wanne und Mortorgehäuse angesetzt und vorsichtig eingeschlagen. Ölwanne abgehebelt, geht zäh...
Verbiegt sich etwas, aber das dünne Blech kann man ohne Probleme auf einem geraden Holzklotz wieder glattklopfen.Die Gummidichtung gleicht einiges aus..
Mann war das eine Brühe !!! trotz 2-maligem Ölwechsel nach Kauf war das eher breiförmig anstatt Motoröl.
Sauber machen, Dichtungsreste abschaben ( Achtung, nur in Längsrichtung schaben, damit etwaige Riefen/Schrammen nicht direkt von innen nach außen gehen und dort dann Öl durchsickern kann )
Dichtungsreste beim Motorblock abschaben, vorher mit einem sauberen Tuch das Öl abwischen, tropft sonst ständig ins Gesicht....
In der Ölwanne, im rechten Eck, da wo der Peilstab mündet, ist so ein Quadrat abgesetzt/eingeformt. Da hab ich das Schraubenloch gebohrt.
Innen und Außen noch Rost und Farbe abschmirgeln/schleifen, mit Bremsenreiniger entfetten, Schraube und Ölwanne mit Heißluftpistole anheizen, damit der Kleber schneller aushärtet, dann Schraube mit Kleber ordentlich einkleistern und reindrehen.(Achtung: Kupferdichtringe vorher auch heiß machen !!!, sonst dichten die naturgemäß nicht ab !!! wird gerne vergessen )
Mit 2 24er Schlüsseln festdrehen, fertig.
Das hält mit dem Kleber bombenfest. Die Ölablasschraube hat, anstelle der normalen Kupfer-Flachdichtung, eine Kupfer/Asbestdichtung bekommen.
Die ist dicker, drückt sich leichter zusammen und dichtet besser, ohne das man die Ölablasschraube festknallen muß.
Nebenbei hatte ich beim saubermachen der Ölwanne, Rost abkratzen, ein ca. 5mm großes Loch unter dem Rost festgestellt. Wäre bei Gelegenheit ( Wochenende, Nachts, Regen, einsame Landstraße usw.... ) die ganze Suppe auf die Straße gelaufen, super....
Fette kurze Schraube rein, mit Beilagscheibe und Dichtring,innen im Motorgehäuse ist genug Platz und nix im Weg, an der Außenseite ebenfalls und mit einer selbstsichernden Mutter verschraubt. Hält bombenfest, ist sicher dicht. Ist ja kein Druck drauf.
Gummidichtung mit Öl benetzt, damit sie sich leicht anpasst, die originalen 20mm Schrauben wieder handfest eingedreht, fertig.
Zum Schluß noch den Ölfilteradapter + mitgelieferter Ölfilterpatrone (mit Öl gefüllt ) eingeschraubt ( Gummiringe mit Öl benetzen !! )
Arbeitszeit mit Werkzeug herrichten und suchen usw... 4 Stunden.
Motoröl einfüllen, sind erstmal ca. 2,5 Liter, ab da 100ml-weise und prüfen.
Bei 2,8L hab ich den Motor gestartet und einige Minuten laufen lassen, geprüft. Ist jetzt über 3/4 voll. Morgen dann normal fahren und prüfen.
Mit der Gummidichtung und dem Ölfilteradapter passen ev. 1-300ml Öl mehr als die 2,8L rein. Eher vorsichtig auffüllen und öfters kontrollieren, als dann übervoll und absaugen müssen..
Das wars... Ende Aus... bin jetzt Ölablasser und Ölfilterpatronenwechsler.
Das SC kann mich mal da, wo die Sonne nicht hinscheint...
Grüße
Ronald