Der Grund weshalb die Litzen kein Lot annehmen, ist einfach: Sie sind oxidiert! Kupfer oxidiert an der Luft immer, das ist normal und für diesen Zweck ist in Elektronik-Lot auch ein Flussmittel enthalten, welches die Oxidschicht reduziert und so die Lotannahme (Legierbarkeit) verbessert. Das funktioniert aber nicht mehr, wenn das Kupfer schon regelrecht schwarzkorrodiert ist. Wenn man Kupferlitze über 10 Jahre Salzwasser und Luftsauerstoff aussetzt (das Salzwasser sickert zwangsläufig bei Kontakt zwischen Litze und Isolation und kriecht dann langsam aber unaufhaltsam in das Kabel hinein), ist es hinüber und muss ausgetauscht werden. Da kann man dann locker 30 bis 50cm von den alten Kabeln abschneiden und gegen frische austauschen. In schweren Fällen kriecht die aggressive Brühe auch noch deutlich tiefer in die Kabel hinein, so dass praktisch ein Totalschaden des Kabelbaums die Folge ist.
Man kann versuchen mit deutlich aggressiveren Flussmitteln als dem normalen Kolophonium die schwarzen Litzen lötfähig zu ätzen, aber erstens werden die Litzen dann sehr schnell ziuemlich dünn und brüchig, was an deiser Stelle höchst unwillkommen ist und zweitens kriegt man Flussmittel wie Salzsäure hinterher nur ganz schlecht wieder aus der Litze raus. Dann lässt die sich zwar schön löten, rottet dann aber im Zweitraffertempo weg. Auch nicht toll...
Also bleibt nur dasselbe Vorgehen wie bei Rost am Blech: Den Gilb großzügig herausschneiden und gegen frische Litzen ersetzen.
Grüße, Tom
PS: Nach Ausbesserung der Steckerkabel schaltet mein Aktuator nun seit Monaten einwandfrei.