Moin,
nein, die Partnerwerkstätten betuppen nicht, wenn sie nicht völlig verblödet geführt werden. Würden sie es tun, würde das sehr schnell im Rahmen der regelmäßigen, auch verdeckt durchgeführten Kontrollen auffallen. Und viele Partnerwerkstätten befinden sich in einer Situation, daß sie sich das Wegbrechen des Geschäfts aus dem Schadenmanagement gar nicht mehr leisten können. Im übrigen kann auch eine Partnerwerkstatt nicht einfach nach Belieben munter drauf los reparieren, sondern muß der Versicherung anhand eines Kostenvoranschlages und Fotos detaillierte Angaben zum Schaden machen. Diese Angaben werden niemals ungeprüft abgenickt.
Die Reparaturdauer kann schon passen. Das ist dann häufig ein Problem der Partnerwerkstätten, bei denen es sich in der Mehrheit um freie Werkstätten handelt, die natürlich kein gut gefülltes Ersatzteillager für alle erdenklichen Typen vorhalten (können). Eine Reparaturverzögerung von 1 bis 2 Werktagen allein wegen der Ersatzteilbeschaffung ist nicht abwegig. Im Ergebnis ist eine solche Verzögerung aber dank der besonderen Stundenverrechnungssätze der Partnerwerkstatt billiger, als eine 1 oder 2 Tage schnellere Reparatur in einer markengebundenen Vertragswerkstatt ohne Partnerstatus. Wäre es anders, würde sich für die Versicherer das Gekasper mit den Partnerwerkstätten und den billigen Tarifen mit Werkstattbindung nicht rechnen. Genau das tut es aber, und wie sogar!
Die Inanspruchnahme eines Mietwagens stößt in der Rechtsprechung auf Bedenken, wenn die tägliche Fahrstrecke weniger als 20 km beträgt. Der Schnitt liegt hier höher, im Falle eines Rechtsstreits wären die Mietwagenkosten zumindest dem Grunde - und wohl auch der Dauer - nach anstandslos vom Gericht durchgewunken worden.
Der um 2 Monate spätere Reparaturauftrag gibt na klar Spielraum für Spekulationen. Da helfen dann aber die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Schaden vorliegenden Fotos weiter. Geh davon aus, daß nicht nur Schäden an der Tür, sondern auch an der Seitenwand und dem Stoßfänger sicher dokumentiert wurden und diese dann auch in ihrem Bild zusammengepaßt haben, wobei die Dokumentation der Schäden vermutlich am sauberen Fahrzeug erfolgte, weil sich daran einfach mehr erkennen läßt, als an einem nassen oder dreckigen Auto. Schäden unterschiedlicher Herkunft lassen sich mit einem leidlich geschulten Auge als solche erkennen.
Daß der Wagen zum Fuhrpark eines Fernsehsenders gehörte, sollte die Regulierung nicht beeinflußt haben. Wenn es so wäre, wäre es in der Tat ein schwaches Bild. Bei mir wird dann ganz im Gegenteil immer der sportliche Ehrgeiz geweckt, wenn ich es mit "Promi"-Gegnern zu tun kriege.
Im übrigen noch einmal: sieh die ganze Geschichte auch unter dem Gesichtspunkt, daß es für die Rückstufung völlig egal gewesen wäre, ob am Ende vielleicht 200 Euro weniger dabei herausgekommen wären. Die Rückstufung wäre die gleiche geblieben.
Grüße
Peter