Also das Thema "E" ist ein riesengroßes Diskussionsfeld.
Es gibt bei allen Antriebsarten Vor- und Nachteile. Man könnte 20 cm dicke
Bücher schreiben, in denen verschiedene Autoren mit verschiedenen Aspekten ihre
Meinung kundtun. Ich bin keiner, dem ich meine eigene Meinung aufdrängen
möchte, bin offen für alle Arten von konstruktiven Gesprächen, aber eine
wirklich geniale Lösung gibt es halt nun Mal nicht. Ich bin mein Leben lang
immer Benziner gefahren. Aber man kann mich gerne einer besseren Antriebstechnologie
belehren.
Diesel:
War damals immer das Lieblingskind der Politik und
umweltbewusster Fahrer. Wenig Verbrauch bei einem enormen Drehmoment. Die neuen
OM 656er Motoren machen schon was her. Jetzt, schlagartig ist alles schlecht
und der größte Buhmann der Nation!
Benziner:
Braucht zwar ein bissle mehr, aber Dank Zylinderabschaltung
und Laufruhe bei einem V6/V8 ist das immer noch für ein Urlaubsauto mein
Favorit. Mein Kumpel braucht mit seinem E430 weniger wie ich mit dem C260.
Grund: Er fährt bei gleicher Geschwindigkeit halt im niedrigeren
Drehzahlbereich und hat wie schon geschrieben diese Zylinderabschaltung. Ich
brauch 10L/100Km er fährt mit 8L.
Wasserstoff:
Hört sich erst mal gut an. Was hinten raus kommt kann man
einatmen - aber nur ca. 40% der eingesetzten Energie kann genutzt werden.
Wasserstoff ist hochentzündlich, muss also mit Vorsicht genossen werden.
Weiteres Problem ist das teure Platin. In jeder
Brennstoffzelle stecken in der Regel 60 Gramm. Macht mal gute 3000 Euro pro
Zelle. Über die erbärmliche Gewinnung von Bodenschätzen wie Silizium, Platin
usw. möchte ich gar nicht anfangen. Die
Energie um den Wasserstoff zu erzeugen ist unverhältnismäßig groß. Bei hohen
Temperaturen und hohem Druck wird in einem speziellen Verfahren Wasserstoff,
Kohlendioxid, Kohlenmonoxid aufgespalten. Ist das wirklich die Endlösung für
unseren Planeten?
Elektro:
Sagen wir mal, wenn man sich entschließt, seinen Zweitwagen
als E-Auto zu kaufen, ist das ja nicht schlecht. Kurz in die Stadt, was
einkaufen, Freunde besuchen, ins Kino usw. Aber was hier gerade in manchen
Köpfen rumgeht, ist schon abenteuerlich. Ich stelle mir jetzt einfach mal vor,
dass manche das Ziel haben, dass bis in 10 Jahren 60% E-Autos fahren. Bis dahin
haben wir bestimmt eine akzeptable Reichweite hinbekommen. Die Ladezeit könnte
für 800 Km sagen wir mal auf 10 Minuten verkürzt werden. Jetzt kommt aber das
Problem. Wenn nur die Hälfte "normal" arbeitet und nicht schichtet,
dann wird es interessant. Geschäfte, Banken, Kleinbetriebe usw. machen um 18
Uhr dicht. Dann kommt man nach Hause und schließt sein Gefährt an den Strom,
begibt sich in die Küche und macht Abendessen. Wer diese Stromspitzen auffangen
soll, ist momentan fraglich. Zukaufen aus "sicheren" Atommeilern aus
unseren Nachbarstaaten oder doch lieber Kohle?
Auch kritisch beleuchtet werden sollte das Thema Herstellung
und Entsorgung. Der Spiegel berichtete im Jahr 2017, dass die Batterie eines
Tesla S rund 17,5 Tonnen CO2 in die Umwelt pustet.
Also Leute, nix für ungut, nur meine Meinung. Eine super
Lösung habe ich auch nicht. Aber dass Smart jetzt komplett auf "E"
umsteigt, finde ich sehr schade. Ich glaube man könnte ein langlebiges Motörle
herstellen, das mit 2-3 Liter Sprit auskommt, oder lass es 4 sein.
Wenn sich das mit dem E durchsetzt, dann gute Nacht
Bodensee-Smart-Tour, gute Nacht Smart-Times. So viel Urlaub zum Laden habe ich
gar nicht.
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht ein allzu großes Fass aufgemacht.
Bleibt sauber
Grüße