Sieht so ein überholter Motor aus?

  • Hallo in die Runde,


    bei meinem frisch gekauften 450´er Smart wurde, lt. Händler, der Motor überholt. Nachdem sich kurz nach dem Kauf ein Mangel am Fahrzeug zeigte, bei dem der Händler sich recht unverschämt aus der Gewährleistung herausreden wollte bin ich skeptisch geworden, ob der Motor tatsächlich überholt wurde.


    In Internetvideos zum Thema sieht man, dass der Motorblock im Zuge der Überholung zumindest gereinigt wird und von innen durch das Honen wie neu aussieht.


    Bei meinem Smart hingegen ist der Motor, insbesondere die Zylinderhaube und Verkabelung so stark verschmutzt, dass man meinen könnte an diesem Auto hat seit Jahren niemand mehr Hand angelegt. Neugierig wie ich bin, habe ich den Luftfilter einmal ausgebaut und den Deckel des Öleinfüllstutzen aufgeschraubt.


    Der Lufftfilter ist verschmutzt und müsste, für meine Begriffe, erneuert werden. Hätte man das im Rahmen einer Motorüberholung nicht auf jeden Fall machen müssen?


    Das, was ich durch den Öleinfüllstutzen sehen kann, sieht für mich nicht neu aus. Die Zylinderhaube hat auf den Innenseiten starke, fest sitzende, Ablagerungen. Die Schrauben und Motorteile die ich sehe sind, mit Ausnahme der Steuerkette, die sieht nagelneu aus, vermutzt und sehen alt aus.


    Das Öl am Peilstab ist nicht klar, sondern zeigt ebenfalls eine leichte Verunreinigung.



    Meine Frage an jene, die ebenfalls einen überholten Motor haben: sieht es nach 100 km so von innen in einem generalüberholten Motor aus?


    Grüße
    Markus

  • Stellt sich erstmal die Frage, was Dir zugesichert wurde: überholter Motor oder ausdrücklich generalüberholter Motor? Es gilt nur das, wie es auch im Kaufvertrag steht und dort zugesichert wurde!


    "Überholter Motor" ist ein überaus dehnbarer Begriff. Eine Überholung im weitesten Sinne liegt auch dann vor, wenn nur die Steuerkette ersetzt wurde.


    Über welchen Händler reden wir hier? Und wer soll den Motor überholt haben?


    Ich würde mich an Deiner Stelle einmal an einen Sachverständigen wenden und den Motor mittels Endoskop besichtigen lassen, vor allem auch den Zustand der Ventile.


    Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,


    Händler ist Autosmart in Köln. Laut Kaufvertrag wurden folgende Teile erneuert:


    Kolben, Kolbenringe, Auslaßventile (gepanzert), Einlaßventile (gepanzert), Pleullager, Ölfilter, Öl, Zylinderkopfdichtung, Ventilschaftdichtung,
    Zylinderkopschrauben , Zündkerzen , Motorlager...


    Wo die Überholung durchgeführt wurde, hat man uns nicht gesagt. Man würde mit einer Werkstatt zusammenarbeiten und diese Überholung grundsätzlich bei den von ihm angebotenen Autos durchführen. Klang seriös und wir waren deshalb auch gern bereit etwas mehr zu zahlen, als beim Kauf von privat.


    Grund meiner Skepsis ist, dass wir nach dem Kauf bemerkt haben, dass die Klimaanlage nicht funktioniert. Der Händler verwies darauf, dass das Nachfüllen nicht seine Sache sei. Ich fand diese Äußerung unter aller Kanone. Ausprobiert habe er sie auch nicht, da man im Winter eh keine Klimaanlage bräuchte. Bei unserem Erstwagen läuft die Klima Sommer wie Winter...


    Nachdem wir deutlich gemacht haben, dass wir uns nicht so einfach abspeisen lassen hat er promt Nachbesserung zugesichert. Diese steht noch aus. Jedenfalls hat mein Vertrauen in den Händler nach dieser lapidaren Ansage arg gelitten.


    Zwischenzeitlich habe ich mich gefragt, ob bei einer Motorüberholung nicht die Klimaanlage entleert werden muss, weil der Klimakompressor am Motor angeflanscht sein dürfte, wie bei den meisten (allen?) anderen Autos auch. Dann hätte nach dem Befüllen auffallen müssen, dass die Klima nicht funktioniert. Vielleicht weiß er ja auch schon genau wo das Problem liegt und hat gehofft, dass wir es erst im nächsten Sommer bemerken und die Beweislast dann bei uns läge. Wie gesagt, mein Vertrauen ist mittlerweile kurz über dem Gefrierpunkt.


    Der Tip den Motor mittels Endoskop prüfen zu lassen ist sehr gut. Um einen ersten Eindruck zu kriegen kann man das zunächst auch ohne Gutachter machen lassen. Sollte sich herausstellen, dass mehr zugesichert als gemacht wurde, wäre es eh an der Zeit einen Rechtsanwalt einzuschalten.


    Noch hoffe ich, dass meine Bedenken unbegründet sind. De Freude am "neuen" Smart ist seither jedenfalls getrübt. Und das, wo die kleine Kiste echt Spaß macht.


    Grüße
    Markus

  • Du bist zumindest mal nicht der Erste, der mit diesem Händler gewisse Probleme hat.


    Ob das, was am Motor alles gemacht worden sein soll, tatsächlich auch durchgeführt wurde, sollte sich zumindest in Teilen ohne Zerlegen endoskopisch prüfen lassen. Ich würde das wirklich mal kurzfristig angehen... Dann kann man immer noch weitersehen.


    Grüße


    Peter

  • Schade, dass ich dieses Forum nicht schon vorher kannte, den Gang zu Autosmart Köln hätten wir uns dann erspart. Aber zum Smart kamen wir wie die Jungfrau zum Kind und der genannte Händler schien mir bei der Anschaffung die optimale Wahl zu sein.


    Der verlinkte Thread lässt nichts Gutes erwarten. Die Art und Weise der Kommunikation deckt sich mit unseren bisherigen Erfahrungen. Nachdem ich ihm schriftlich auf den Zahn gefühlt habe, ob nicht mehr an der Klimaanlage defekt sein könnte und die entsprechenden Teile aufgelistet habe, herrscht Schweigen im Wald.


    Als erstes werde ich die endoskopische Untersuchung angehen. Das sollte mit minimalem Aufwand zumindest Klarheit in Bezug auf die Motorüberholung bringen. Davon abhängig was dabei rauskommt, werden die nächsten Schritte angegangen.


    Ich werde mich wieder melden, sobald die Untersuchung stattgefunden hat. Sollte sich noch alles zum Positiven wenden, werde ich das auch erzählen. Denn es geht mir nicht darum, aus erstem Frust heraus einen Händler schlecht zu machen.


    Sollten noch andere User etwas beitragen können und wollen, wäre ich für weiteren Input dankbar.


    Grüße
    Markus

  • Naja, man kann nen Motor schon ausbauen und den Kompressor an den Anschlüssen lassen. Nur wenn im Kaufvertrag Klima steht, muß diese auch funktionieren. Ich würde nicht lange selber rumdoktorn, sondern dem Händler mit Nachdruck den Wagen hinstellen und ne Frist setzen.


    Man sollte bedenken das der Wagen mindestens 11 Jahre als ist und die Smart Klimakondensatoren nicht die haltbarsten sind und auch das Klimarohr am Kompressor gerne bricht. Von daher behaupte ich mal, das es mit einer Füllung alleine eh nicht getan ist.

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  • In puncto Klimaanlage und Verschleiß sehe ich das ähnlich. Die Info, dass man die Klimaanlage nicht unbedingt demontieren muss um an den Motor zu kommen habe ich zwischenzeitlich auch von meiner Werkstatt erhalten. Dort zeigte man auch Unverständnis, dass nicht mal der Luftfilter erneuert wurde. Auch hätten diverse Kunststoffteile erneuert werden müssen, da diese sich im Laufe der Jahre gern zusetzen.


    Man hat mir geraten lieber gleich ein offizielles Gutachten zu machen, da der Schrauberaufwand um mit dem Endoskop arbeiten zu können verhältnismäßig hoch ist und das im Zweifel dann doppelte Kosten wären. Nun werde ich die DEKRA einen Blick drauf werfen lassen.


    Eine Frist zur Behebung der Mängel wurde schon gesetzt.

  • Ich bin der Meinung, dass Du mit Kanonen auf Spatzen schießt.
    Ich verstehe nicht, warum Du wegen Kleinigkeiten Pferde scheu machst.


    Weder muss der Kompressor vom Kreislauf getrennt werden, noch ist es Pflicht den Kabelbaum zu säubern. Im Gegenteil, bei einem Kabelbaum im Auto geh mal lieber davon aus, dass Dreck konserviert.


    Auch kann man bei dem kurzen Blick in den Kettenkasten nicht erkennen, was am Motor gemacht wurde. Wenn am Zylinderkopf nur die Ventile und die Schaftdichtungen gemacht wurden, dann kann man das nur mit einem Endoskop durch die Öffnung der Zündkerzenlöcher erkennen oder Du baust den Zylinderkopf ab. Dabei kannst Du auch gleich prüfen, ob die Kerzen neu sind. Neue Ventile haben nämlich keine Ablagerungen. Alles andere ist in eingebauten Zustand nicht zu prüfen! - Das hat was mit Vertrauen zu tun.


    Der Luftfilter ist natürlich blöd gelaufen, aber auch der Muss zur Überholung des Motor nicht raus. Also schimpf mit ihm wegen dem Luftfilter... das kann passieren, wir sind alle nur Menschen.
    Bei der Klimaanlage muss ich auch dem Händler recht geben. Ab einer gewissen Außentemperatur funktioniert die beim smart nicht mehr. Bei Deinem anderen Wagen übrigens auch! Lass ihn das prüfen und befüllen. Wenn das nix wird, einige Dich auf eine Kostenteilung zur Reparatur und gut ist.


    Warum ein Krieg losbrechen, wo der Kompromiss doch so nahe liegt???

    Wenn es anständig werden soll, dann mache ich es selbst!
    Was schief gehen kann, geht schief!

  • Zitat

    Ich bin der Meinung, dass Du mit Kanonen auf Spatzen schießt.
    Ich verstehe nicht, warum Du wegen Kleinigkeiten Pferde scheu machst.

    Wenn man mir ein Auto mit Klima verkauft ist es für mich keine Kleinigkeit, wenn diese nicht funktioniert.


    Ich sehe auch nicht wen ich da scheu mache, wenn ich auf meine Kosten einen Gutachter ansetze. Sollte der Motor im beim Verkauf beschriebenen Zustand sein (der sich übrigens eklatant vom dem unterscheidet, was auf den Fotos der Händlerseite auf Mobile.de zu sehen ist), ist doch alles im grünen Bereich.


    Zitat

    Weder muss der Kompressor vom Kreislauf getrennt werden, noch ist es Pflicht den Kabelbaum zu säubern. Im Gegenteil, bei einem Kabelbaum im Auto geh mal lieber davon aus, dass Dreck konserviert.

    Ersteres habe ich zwischenzeitlich gelernt. Letzeres ist Geschmackssache.


    Zitat

    Auch kann man bei dem kurzen Blick in den Kettenkasten nicht erkennen, was am Motor gemacht wurde.

    Das habe ich in keinem Satz behauptet, sondern als Frage in den Raum gestellt.


    Zitat

    Wenn am Zylinderkopf nur die Ventile und die Schaftdichtungen gemacht wurden, dann kann man das nur mit einem Endoskop durch die Öffnung der Zündkerzenlöcher erkennen oder Du baust den Zylinderkopf ab. Dabei kannst Du auch gleich prüfen, ob die Kerzen neu sind. Neue Ventile haben nämlich keine Ablagerungen. Alles andere ist in eingebauten Zustand nicht zu prüfen! - Das hat was mit Vertrauen zu tun.

    Eben, genau das habe ich nicht mehr... Vertrauen.


    Zitat

    Der Luftfilter ist natürlich blöd gelaufen, aber auch der Muss zur Überholung des Motor nicht raus. Also schimpf mit ihm wegen dem Luftfilter... das kann passieren, wir sind alle nur Menschen.

    Wenn ich einen Wagen als "...in einwandfreiem und geprüften Zustand" bewerbe, dann sollten solche Kleinigkeiten nicht passieren.


    Zitat

    Bei der Klimaanlage muss ich auch dem Händler recht geben. Ab einer gewissen Außentemperatur funktioniert die beim smart nicht mehr.

    Wenn beim Smart die Klimaanlage bei einer Außentemperatur von popeligen 20°C (!) bereits NULL Wirkung hat, dann sollte man darauf verzichten sie einzubauen.


    Zitat

    Bei Deinem anderen Wagen übrigens auch!

    Für alle Fabrikate kann ich es nicht beurteilen, aber bei meinen beiden anderen Wagen hat die Klimaanlage noch bei JEDER Außentemperatur ihren Dienst geleistet.


    Zitat

    Lass ihn das prüfen und befüllen.Wenn das nix wird, einige Dich auf eine Kostenteilung zur Reparatur und gut ist.

    Warum sollte ich mich an den Kosten einer Reparatur beteiligen? Das Auto wurde mit Klimaanlage verkauft, nicht mit ausdrücklich defekter Klimaanlage.


    Zitat

    Warum ein Krieg losbrechen, wo der Kompromiss doch so nahe liegt???

    Das Auto wurde mit einem Jahr Gewährleistung verkauft. Wenn sich unmittelbar nach dem Kauf herausstellt, dass


    a)die Klimaanlage nicht funktioniert
    b)der Luftfilter versifft ist
    c)der Innenraumfilterkasten leer ist
    d)der Verschlussstopfen der Scheibenwaschanlage fehlt
    e)neue Reifen aufgezogen wurden, die auf einer Achse satte 5 Jahre alt sind


    würde ich das als Sachmängel im Sinne des § 434 BGB auffassen und nicht als Kriegserklärung an den Händler. Und diese Sachmängel hat er, im Rahmen der Gewährleistung, auf seine Kosten zu beheben.


    Wir haben beim Kauf deutlich mehr bezahlt, als wir für einen ansonsten vergleichbaren 450´er von privat hätten zahlen müssen. Für diesen Mehrpreis haben wir ein Fahrzeug erwartet, dass den, wohlgemerkt vom Händler selbst gesteckten, Ansprüchen gerecht wird und bei dem wir uns keinen Kopf machen müssen, was da alles defekt sein könnte. Die Notwendigkeit Kompromisse eingehen zu müssen sehe ich nicht.

  • Zuerst einmal, danke, dass Du nochmals anführst, was ich geschrieben habe, ich hab's doch glatt in der kurzen Zeit vergessen.


    Ich greife Dich auch nicht persönlich an, sondern ich versuche etwas Sachlichkeit und Logik in den Beitrag zu bringen. Wir sind alle nur Menschen und Du schiebst die schuld rein auf den Händler, statt Teile davon bei Dir zu suchen.


    Grundsätzlich: Man besichtigt einen Wagen eingehend, bevor man ihn kauft !!!
    nicht danach.


    Viele Fehler hättest Du bei einem kleinen Rundgang feststellen können. Das Alter der Reifen, das die Klima nicht funktioniert, das der Innenraumfilter fehlt, sogar, dass der Motorluftfilter versifft ist und den fehlenden Deckel der Scheibenreinigung.


    Hast Du das getan?


    Somit trägst Du eine Teilschuld an der Misere vor der Du jetzt stehst. Da ist es für mich verständlich, dass der Händler erst mal den Kopp zu macht. Fahr hin, sprich mit ihm. So löst man Probleme. Nicht mit Gutachter und Rechtsanwälten. Mach eine Liste und dann geht ihr persönlich die Punkte durch findet einen Kompromiss. Dann sparst Du Dir den Gutachter und kannst das Geld lieber für zwei neue Luftfilter und einen Verschlussstopfen ausgeben und er übernimmt dafür die Reparatur der Klima.


    Zur Klima: bei einem alten Auto ist es normal, dass die irgendwann man den Geist aufgibt. Das versteht man unter Verschleiß. Da wäre es nur angebracht zumindest mal über das Problem zu reden. Verschleißteile sind nämlich von der Gewährleistung nicht erfasst! Da ist es schon sehr Kulant, dass er die auffüllt - nur leider bringt das nicht viel.


    Zu den Reifen: solange Reifen keine Risse haben und das Profil ausreichend ist, sind die in Ordnung. Mag sein, dass gewisse Automobilvereine die Reifenindustrie durch gewisse zeitliche Hinweise ankurbeln wollen, aber das ist Blödsinn. Oder fährst Du einen porösen Reifen, weil er nur 1 Jahr alt ist weiter? Zudem gibt es die Reifen für einen smart bei eBay für einen Appel und ein Ei. Also auch wieder eine Kleinigkeit.


    Also bitte ein lautes Yoga "OM"

    Wenn es anständig werden soll, dann mache ich es selbst!
    Was schief gehen kann, geht schief!

  • Daniel, Du irrst in vielen Dingen.


    Erstens trifft den TE keinerlei "Mitschuld". Es hat das Auto nicht "gekauft wie besichtigt und probegefahren", wie es früher immer so schön hieß. Dann, und nur dann, würdest Du richtig liegen. Nur, ein solcher Verkauf durch einen Händler an einen Endverbraucher ist seit vielen Jahren nicht mehr zulässig, und zwar, ohne daß der Händler sich herausreden kann.


    Der Händler unterliegt einer Sachmängelhaftung, d.h. nichts anderes, als daß er ein fehlerfreies Fahrzeug zu verkaufen hat, solange Mängel nicht offensichtlich sind (wie z.B. äußerliche Beschädigungen oder eine im Kaufvertrag als defekt festgehaltene Klimaanlage). Außerdem haftet der Händler ganz alleine für die Erfüllung zugesicherter Eigenschaften. Das Fahrzeug muß deswegen dem Zustand entsprechen, in dem es angepriesen und wie es im Kaufvertrag festgehalten wurde.


    Zustimmen kann ich Dir allenfalls bei den Reifen, sofern diese von vornherein aufgezogen waren und deswegen keine besondere Vereinbarung getroffen wurde.


    Ansonsten hat der Händler ohne wenn und aber seinen Kopf für etwaige Mängel hinzuhalten, es sei denn, er (!!!) kann beweisen, daß der Mangel erst nach Fahrzeugübergabe aufgetreten ist und in seiner Ursache bei der Übergabe auch noch nicht angelegt war. Das gilt jedenfalls für die ersten sechs Monate nach Übergabe so. Danach dreht sich die Beweislast zu Lasten des Käufers um.


    Leider ist es so, daß viele Händler, insbesondere die Kiesplatz- und Fähnchenhändler, immer wieder versuchen, sich aus ihrer Sachmängelhaftung herauszuwinden und den Käufer durch bloße Frechheit zu verschrecken. So kommt es mir hier auch vor. Da gibt es überhaupt keine langen Diskussionen mehr, sondern in so einem Fall hilft es nur, gleich Nägel mit Köpfen zu machen und Tatsachen zu schaffen. Und das gelingt dann nur mit anwaltlicher Hilfe, zu der ich nur ganz dringend im Umgang mit Gebrauchtwagenhändlern raten kann. Jedenfalls dann, wenn ein solcher Händler schon bei so geringem Anlaß wie einer nicht funktionierenden, weil vermutlich leeren, Klimaanlage anfängt zu zicken.


    Mit Kostenteilung oder auch nur einer geringen Beteiligung ist da gar nichts!


    Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,


    Deine Ausführungen sind grundsätzlich korrekt, jedoch fehlt hier die Betrachtungsweise der Gewährleistung bei Verschleißteilen. Verschließteile werden nicht von der Gewährleistung für das Fahrzeug erfasst. Das wäre so, als ob man jetzt einen Tausch der Bremsbeläge fordert, weil die runter sind.


    Ich weiß, Bremsbeläge haben einen schnelleren Verschleiß, als ein Klimakondensator, aber wir reden hier von einem Fahrzeug das mindestens 11 Jahre alt ist. Da ist auch der Verschleiß des Kondensators als "normal" zu betrachten. Entsprechend ist auch der Luftfilter vom Motor "normaler" Verschleiß, der ist nämlich jedes Jahr zu tauschen und auch der fehlende Innenraumluftfilter ist ein Verschleißteil. Das sind Kleinigkeiten, die ich bei einem Kauf eh alle selbst neu machen würde, genauso wie Ölfilter und Öl.


    Den Rest, da sage ich nur, dass es Kleinigkeiten sind. Ein Verschlussdeckel für die Scheibenwaschanlage kostet 7,90 plus Versand:
    http://www.smart-ersatzteile.c…ehaelter-Smart-Fortwo-450


    Es bleibt bei der fehlenden menschlichen Sachlichkeit. Live and let die.


    Wir reden hier von Gesamtteilekosten in Höhe von rund 150 bis 200 Euro. Da will der TE eine Gutachter beauftragen, der ihm sagt, dass die Ventile keine Ablagerungen haben, und dafür rund 150 bis 200 Euro nimmt?


    Wenn der Verkäufer sich die Mühe macht, die teure Steuerkette auszutauschen, dann wird er wohl auch die Ventile und alle Lager getauscht haben. Die Frage ist wohl eher, hat er auch die gepanzerten Ventile genommen oder nur die normalen. So kommen wir allerdings von Klotz auch Klötzchen.


    Wenn er ein schlechtes Gefühl hat, dann soll er den Wagen doch im ganzen wieder zurückgeben! Dazu braucht man keinen Gutachter.


    Gruß


    Daniel

    Wenn es anständig werden soll, dann mache ich es selbst!
    Was schief gehen kann, geht schief!

  • Hallo Daniel,


    es geht nicht um die Gewährleistung für Verschleißteile. Sondern es geht um Sachmängel und die Haftung für deren Beseitigung sowie um die Erfüllung zugesicherter Eigenschaften.


    Abgesehen davon, daß ich kein Fahrzeug kaufen würde, dessen Bremsbeläge verschlissen sind, es sei denn, der Verkäufer sichert deren Ersatz durch neue Beläge zu, ist ein fehlender Innenraumluftfilter ein Sachmangel. Der Filter hat schlicht vorhanden zu sein. Sollte er alt und verbraucht sein, wäre das unter Berücksichtigung des Fahrzeugalters durchaus ok, aber ein fehlender Filter ist ein no go.


    Der alte Luftfilter für den Motor kann sicher nicht beanstandet werden. Dessen Zustand spricht aber für Pfusch des Verkäufers. In der Tat würde ich bei einer angeblich durchgeführten Motorrevision auch erwarten, daß der Luftfilter erneuert wurde.


    Ein Klimakondensator ist kein Verschleißteil. Normalerweise hält das Ding ein Autoleben lang. Und eine Klimaanlage hat, wenn sie vorhanden ist, zu funktionieren. Tut sie das nicht bzw. fällt sie binnen weniger Tage und weniger Kilometer komplett aus, liegt ein Sachmangel vor, bei dem der Verkäufer zu beweisen hat, daß die Klimaanlage bei Fahrzeugübergabe funktionsfähig war und sich auch keine einen baldigen Ausfall ankündigenden Mängel vorlagen. Punkt und Ende der Diskussion zu dieser Frage. So ist eben die Rechtslage.


    Menschliche Sachlichkeit? Was auch immer das sein mag, ich vermisse eine solche hier am ehesten beim Verkäufer, der herumzickte und alle Verantwortung von sich weisen wollte. Eine solche Reaktion auf eine berechtigte Mängelrücke kann nur eine einzige Gegenreaktion hervorrufen, und die habe ich oben beschrieben.


    Das schlechte Gefühl kann ich nachvollziehen. Allein es nützt kein schlechtes Gefühl, um das Fahrzeug zurückzugeben. Es gibt einen Kaufvertrag, der für beide Seiten bindend ist. Ich gehe nicht davon aus, daß dieser Vertrag ein Widerrufsrecht des Käufers vorsieht. Damit ist es dann nichts mit einfach mal "ich gebe das Auto zurück, weil ich ein schlechtes Gefühl habe." Unter welchen Voraussetzungen eine Rückabwicklung möglich ist, ergibt sich alleine aus dem Gesetz und der Rechtsprechung. Auf ein Einsehen oder vielleicht die Gutmütigkeit des Verkäufers zu hoffen (mehr als Hoffnung kann es ja nicht sein), spricht für eine schon fast grenzenlose Naivität.


    Grüße


    Peter

  • Wie gut, dass wir das nicht entscheiden müssen, denn bei den Ausfällen an Klimakondensatoren beim smart mit dem alter wird das eine schwierige Wahl für den Richter.


    Leider kennen wir nicht den kompletten Inhalt vom Vertag. Somit können wir das Gesamtbild nur schwer beurteilen. Wir wissen nicht, ob da drin steht, dass sie funktioniert oder nur dass sie da ist. Wir wissen auch nicht, ob es ein Fahrzeugübergabeprotokoll gibt, wo er unterschrieben hat, dass die Klima funktioniert. Alles Infos die fehlen.


    Sachliche Menschlichkeit, Du verstehst das schon! Kirche im Dorf lassen, miteinander Reden ohne Aggression und Forderung, sondern Lösungsorientiert, Ausloten von Kosten und Nutzen.
    Er soll doch einfach mal hinfahren und das klären, von Angesicht zu Angesicht. So würde ich das machen, allerdings schaue ich mir ein Auto eingehend an, bevor ich es kaufe.


    Nur um es auch erwähnt zu haben, wenn Du der Meinung bist, das es ein Mangel ist, dann weißt Du auch welche Rechte sich daraus herleiten lassen. Unter anderem die Wandlung.


    Ich sehe derzeit einen wütenden Käufer, was ich verstehen kann.
    Wütend, weil die Klima nicht funktioniert (weil er sie nicht getestet hat)
    Wütend, weil die Reifen 5 Jahre alt sind (weil er sie nicht kontrolliert hat)
    Wütend, weil der Luftfilter alt ist (weil er ihn nicht kontrolliert hat)
    Wütend, weil der Innenraumfilter fehlt (weil er es nicht kontrolliert hat)Wütend, weil der Scheibenwaschdeckel fehlt (weil er es nicht kontrolliert hat)
    Wütend, weil er nicht prüfen kann, ob der Motor überholt wurde


    Ich würde sogar noch drauf tippen, dass weder Öl noch Ölfilter neu sind, auch die Zündkerzen seien mal dahingestellt!


    Ich versuche ihm nur Geld zu ersparen, indem ich ihm aus eigener Erfahrung rate dem schlechten Geld noch weiteres hinterher zu werfen. Es bringt nix, einen Privatprozess anzustreben, der über mindestens 2 Jahre gehen wird und das Ergebnis ist dann für keinen mehr schön. Eventuell wird der Verkäufer sogar das Geschäft abmelden und unter einem neuen Namen weiter Betreiben und der TE kann sich seine eventuellen Forderungen ... .


    Entweder er bringt ihn zurück oder er behält ihn und klärt das persönlich mit dem Verkäufer.


    Gruß


    Daniel

    Wenn es anständig werden soll, dann mache ich es selbst!
    Was schief gehen kann, geht schief!

  • Einerseits soll ich Vertrauen in die Worte des Händlers haben, u.a. dass der Motor überholt wurde. Andererseits das Auto vor dem Kauf komplett checken, um sicherzugehen, dass all die Dinge, die der Händler vergessen, übersehen oder verschwiegen hat, noch erledigt werden. Wie mache ich das in Bezug auf den Motor? Fragen ob ich ihn selber vorm Kauf aufschrauben und reinsehen darf? Oder doch ein Gutachten? Überall wo ich nicht "mal eben" nachsehen kann auf das Wort des Händlers vertrauen? Und was mache ich, wenn ich keinerlei Ahnung von Autos habe? Vertrauen? Gutachten? Nur Neufahrzeuge kaufen?


    Ich denke aus genau diesem Grund hat der Gesetzgeber die Haftung für offene und verdeckte Sachmängel vorgesehen.


    Interessant war es jedenfalls, auch mal die Sichtweise und Argumentation eines Händlers kennenzulernen. Bange lasse ich mich aber weder mit Kosten, noch Verfahrensdauer machen.


    Außerdem ist der Motor doch lt. Händler ordnungsgemäß überholt worden, was hätte er also von einem Gutachen zu fürchten?
    Und da alle anderen Sachen nur Peanuts sind, warum sollte er einen Rechtsstreit anzetteln wollen? Das würde auch seine Zeit, sein Geld und seine Nerven kosten. Das alles für, nach deiner Rechnung, 150-200€ Materialkosten?

  • Zitat

    Original von SportPearl
    Nur um es auch erwähnt zu haben, wenn Du der Meinung bist, das es ein Mangel ist, dann weißt Du auch welche Rechte sich daraus herleiten lassen. Unter anderem die Wandlung.


    Ich glaube, das mit der Wandlung stellst Du Dir zu einfach vor. Ganz so einfach ist das nämlich nicht. Geh im Übrigen bitte davon aus, daß ich die Rechtslage sehr gut beurteilen kann und die Rechtspruchung zum Thema kenne.


    Die meisten dieser Händler knicken ohnehin ein, wenn sie einmal richtig Wind von vorne bekommen. Das ist das einzige Mittel, das hilft. Da wird erstmal darauf spekuliert, daß der Kunde am Ende klein beigibt. Tut der Kunde das nicht, riskiert kaum einer dieser aus meiner Sicht durchaus als fragwürdig einzustufenden Händler den möglichen Prozeß. Die kennen die tatsächliche Rechtslage nämlich auch ganz genau und wissen deshalb, wohin ihre Zickerei sie führen wird.


    Vergiß bitte nicht, daß der Händler hier nach der ersten Reklamation wegen der nicht funktionierenden Klimaanlage bereits eine patzige Antwort gegeben hat. Noch einmal: eine vorhandene Klimaanlage hat zu funktionieren, ohne wenn und aber, es sei denn, das Fahrzeug wurde ausdrücklich mit defekter Klimaanlage verkauft (was doch ganz offensichtlich nicht der Fall war, da andernfalls kaum reklamiert worden wäre). Egal, ob die Klimaanlage vom Käufer getestet wurde oder vielleicht auch nicht. Da kann es überhaupt keine Diskussion drum geben. So, wie hier seitens des Händlers auf die Reklamation reagiert wurde, ist einfach Schluß mit lustig und netten Verhandlungen oder Gesprächen. Da gibt es nichts mehr miteinander zu reden.


    Würde mir gegenüber von dem Verkäufer so aufgetreten werden, würde ich noch auf dem Hof des Händlers zum Telefon greifen und einen umgehenden Termin bei meinem Anwalt vereinbaren. Und zwar so, daß der Verkäufer mithören kann. Oder ich würde vielleicht gleich an Ort und Stelle zum Diktiergrät greifen und schon damit anfangen, selbst die Klage gegen den Händler abzudiktieren.


    Alle anderen Punkte lassen wir einfach mal dahingestellt.


    Sorry, aber um es einmal im Klartext auszudrücken, das, was der Händler hier doch ganz offensichtlich abzieht, ist pure Vera****ung.


    Grüße


    Peter


    P.S. Von einem wütenden Verkäufer war an keiner Stelle die Rede, nur von einem, dessen Vertrauen in den Verkäufer gelitten hat. Diesen Vertrauensverlust halte ich bei einem Sachverhalt, wie er sich hier darstellt, für in jeder Hinsicht begründet.

  • Der TE hat hoffentlich gelernt, dass man sich Vertrauen nicht mit guten Worten und einem netten Lächeln, oder gar einen kurzen Rock verdient, sondern mit Qualität am Objekt. Dazu muss man es besichtigen und Prüfen.


    Zumindest ist er jetzt gut für das Gespräch gewappnet und sollte genügend Argumente haben, warum der Händler schnellst möglich in die Puschen kommen sollte um den Wagen auf Vordermann zu bringen - bitte die Frist nicht vergessen.


    Und nein, ich bin kein Händler!


    Ich bin denn jetzt mal raus.


    Gruß


    Daniel

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  • Zitat

    Original von hugo
    Von einem wütenden Verkäufer war an keiner Stelle die Rede, nur von einem, dessen Vertrauen in den Verkäufer gelitten hat. Diesen Vertrauensverlust halte ich bei einem Sachverhalt, wie er sich hier darstellt, für in jeder Hinsicht begründet.


    Genau so ist es. Wäre der Händler -in Bezug auf die Reklamation der nicht funktionierenden Klimaanlage- nicht so frech und dreist gewesen, hätte ich nie in Zweifel gezogen, in welchem Zustand das restliche Auto ist. Oder ob der Motor tatsächlich überholt wurde, oder nicht. Dass ich nach seiner Abfuhr angefangen habe mich zu informieren und genauer hinzusehen, hat er sich ganz allein zuzuschreiben.


    Sollte Autosmart seiner Verpflichtung nachkommen und die Klimaanlage reparieren, sowie den Kleinkram erledigen und der Motor, nach Überprüfung durch die DEKRA, gemäß dem im Kaufvertrag schriftlich fixierten Zustand sein, hat sich die Angelegenheit für mich erledigt. Ein mögliches Folgeszenario spare ich mir für den Fall auf, dass mein Vertrauen tatsächlich missbraucht wurde, oder er sich bezüglich der Mängelbehebung querstellt.


    Was ich eingangs wissen wollte, nämlich ob man den Zustand eines Motors schon durch den Öleinfüllstutzen beurteilen kann, habe ich erfahren. Es geht nicht. Es bleibt mir also nur der Gang zum Gutachter. Dafür, wieder ein gutes Gefühl bei dem Auto zu haben, zahle ich die Überprüfung "gern". Auch wenn dieser Schritt nicht nötig gewesen wäre.


    Schade nur, dass eine Konsequenz aus dieser Erfahrung zu sein scheint, dass man seinen Mitmenschen, mögen sie im ersten Moment noch so sympatisch und freundlich sein, mit Mißtrauen begegnen sollte. Eigentlich ziehe ich es andersherum vor.


    Grüße
    Markus

  • Nur mal so am Rande ......


    Als ich mir damals den gebrauchten 450er kaufte, fiel erst zum Sommer so richtig auf, dass die Klimaanlage zu wenig Kältemittel hatte. Dieses wurde, obwohl schon ein paar Monate ins Land gegangen waren, kostenlos aufgefüllt.


    So kann es auch gehen. ;)

  • Zitat

    Original von SmartPASSION


    Was ich eingangs wissen wollte, nämlich ob man den Zustand eines Motors schon durch den Öleinfüllstutzen beurteilen kann, habe ich erfahren. Es geht nicht.

    Du kannst höchstens mal testen ob du die Steuerkette auf dem Nockenwellenritzel leicht anheben kannst. Ein neuer Kettensatz hat kein Spiel zwischen Kette und Ritzel. Meine alte Kette konnte ich bei 126TKm leicht anheben und auch auf dem Ritzel minimal verschieben, durch Verschleiß. Eine Motorrevision beinhaltet nicht nur eine neue Kette, sondern auch neue Kettenräder

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