Nachts unterwegs...

  • Zitat

    Original von baroni


    Unsere Frage sollte lauten:
    Wie schnell darf ich fahren, um den Fehler eines anderen nicht zu meinen Verhängnis werden zu lassen!


    So gesehen dürftest du garnicht fahren, denn schon beim losfahren aus deiner Hofeinfahrt/ Garage kanns passieren dass ein anderer einen Fehler macht und du dadurch Schaden nimmst.
    Klar ist der Fall schlimm und es schadet nichts wenn man sich mal daran erinnert wie man selbst unterwegs ist, aber deswegen über die Landstrassen zu schleichen nur weil iiiiiiiiiiiiirgendwas auf der Strasse stehen könnte finde ich etwas übertrieben.Und immer mit der Angst loszufahren dass irgendwas passieren könnte ist auch nicht der Bringer denn dann macht man sich auf Dauer verrückt und evtl. dadurch noch unsicherer.
    Würde ich jedesmal bei einer Fahrt mit Sondersignal darüber nachdenken was alles passieren kann könnte ich meinen Beruf nicht mehr ausüben.


    LG

  • Zitat

    Original von zs365
    ... aber deswegen über die Landstrassen zu schleichen nur weil iiiiiiiiiiiiirgendwas auf der Strasse stehen könnte finde ich etwas übertrieben.


    Das ist ja irgendwie richtig. Ich schleiche auch nicht des Nachts mit 50 über die Landstraße. Nur, ungeachtet der damit für sich andere verbundenen Gefahren, man sollte sich eben auch der möglichen Konsequenzen bewußt sein, wenn es denn doch kracht, und zwar sowohl in straf- als auch zivilrechtlicher Hinsicht. Letztlich muß (und darf) dann jeder für sich entscheiden, ob er bereit ist, die sich ergebenden Risiken auf sich zu nehmen.


    Grüße


    Peter

  • so siehts aus :)
    es schadet auf keinen fall wenn man weiß was daraus werden kann wenns kracht aber sich deswegen in angst und panik zu versetzen ist der falsche weg.

  • leute,


    verurteilt mich nicht direkt, aber es ist alles nur eine frage der wahrscheinlichkeit:


    keiner kann ein unfall durch eigene oder fremdfehler ausschließen. die bemühungen der luftfahrt, scheitern auch ... und die geben sich wirlich mühe. das gleiche gilt für das im letzten jahrzehnt überstrapaierte wort sicherheit.


    und die bemühungen des einzelnen oder im generellen haben auch einen haken...


    in meinem studium habe ich trauriges phänomen kennegelernt: die risiko-homeoestase.


    das ist die automatische anpassung des menschlichen handelns an ein gewohntes risiko-niveau. wenige aktive oder passive sicherheits einrichtung haben jemals einen wirklichen erfolg, weil der mensch sein handeln so anpasst, dass das vertraute risiko-niveau erhalten bleibt.
    dadurch fahren leute mit esp schneller durch kurven (das regelt das ja!), fahren porsche-fahrer dichter auf (der bremst doch bessser) und schnallen sich viele amis nicht an (die airbags retten mich).


    was hat das mit dem licht zu tun? besseres licht macht es nicht sicherer. die leute fahren nur noch schneller :(


    natürlich lege ich jedem nahe, defensiver zu fahren, aber letztendlich bleibt man damit eine statistisch irrelevante menge im kosmos des verkehrs.


    für mich persönlich gibt es aber trotzdem ein finales gebot: 30er zonen bzw. alle orte, wo man kinder erwarten kann.
    kinder nehmen nicht in der form am strassenverkehr teil ... wie etwa ein autofahrer, der sich bewußt in seinen wagen setzt. wer autos zu gefährlich findet, dem offeriert diese welt ja ab und zu den öpnv. aber kinder sind hilflos. sie sterben fast nur durch fremdfehler (fremdeinwirken). da hab ich mal meine halbe diplomarbeit mit verbracht. ihr wollt es nicht wissen...


    XOXO

    nein, das ist ehrlich keine folie ... ich bin schreiner und hatte langeweile!

  • Gehen wir mal von "Nachts" zu "Frühs".


    Bin gerade auf Arbeit gefahren. 20 km reine Autobahn. Im Dunkeln. Kein Thema - haben ja alle Licht an. Denkste. Plötzlich taucht vor mir irgend so ne alte Schrottkiste auf (tschuldigung, dass ich das jetzt so sagen muss - aber das war Schrott) und das doch tatsächlich völlig ohne Heckbeleuchtung. Links wurde ich in dem Moment überholt. Also ab auf die Bremse und auf den Standstreifen - dann dort in Sicherheit Gas geben und weg von dem Irren. Seine Scheinwerfer gingen ganz normal - haben höllisch geblendet als ich dann vor ihm war.


    Irgendwann überholt mich die gleiche Karre nochmal. Rastet vom feinsten aus - Lichthupe, die "typisch italienischen" Handbewegungen (wobei ich allerdings nicht sagen kann, ob's ein Italiener war, war jedenfalls kein Fiat ;)) und - wie ich schätze - Geschrei (sah zumindest danach aus).


    Das interessante kam dann aber erst, als der Gute an mir vorbei und vor mir war: Erst war die Heckbeleuchtung noch ne Zeit lang aus - aber dann geht sie plötzlich wieder an. Ja, wie kann denn sowas sein?


    War natürlich eine Aktion, die so nicht unbedingt in diversen Verordnungen vorgesehen ist - aber was soll ich machen? Drauf rauschen? Verstehe wirklich nicht, warum der sich so aufgeregt hat. Hoffe jedenfalls, dass der jetzt nicht irgendeine alte Macke an seinem Auto (hatte genug) auf mich schieben will - ich hab ihn nämlich 100%ig nicht berührt, da war ich der Leitplanke näher. Aber so wie der sich aufgeregt hat...


    Mir sitzt jedenfalls der Schock noch in den Knochen.

  • Zitat

    Original von Stonerlady
    ...


    Das interessante kam dann aber erst, als der Gute an mir vorbei und vor mir war: Erst war die Heckbeleuchtung noch ne Zeit lang aus - aber dann geht sie plötzlich wieder an. Ja, wie kann denn sowas sein?


    ...


    Moin-moin Stonerlady,
    könnte sein, daß er einen "smarten Lichtschalter" ;) hatte.
    Die Lichtschalter des Smarts sind bekannt dafür, das Licht am Smart zu löschen, wenn man eigentlich drauf angewiesen ist. Es gibt hier Berichte von 42er, die ohne rückwärtige Beleutung über die Autobahn sausten, wie Deine "Begegnung". Ich hatte mal Nächtens das Vergnügen, beim Umschalten auf Fernlicht plötzlich ohne jegliche Erleuchtung in der Dunkelheit zu stehen. Ach, was schreib ich... das Auto fuhr ja noch! Quasi im totalen Blindflug 8) .


    Aber schön zu lesen, das Deine Geschwindigkeit zumindest soweit angepasst war, das Du das unbeleuchtete Hindernis nicht nur in letzter Sekunde wahrnehmen sondern auch noch taktisch umgehen konntest, ohne das jemand zu Schaden gekommen ist! =)


    Wie kann man eigentlich jemanden in solch Situationen klar machen, das er sich ohne rückseitiger Beleuchtung bewegt?

    Das wovor wir Deutschen am meisten Angst haben, das macht glücklich. Toi-toi-toi.

  • Ich hab mit Händen (und fast mit Füßen) versucht es ihm klar zu machen, aber vergebens. Es war kein Smart. War glaub ich ein alter Polo. Was das genau für ne Karre war, war mir in der Situation ehrlich gesagt schnurz. Bin ca. 120 gefahren. Sonst bin ich schneller, war aber bergaufwärts, da geht's mit 33kw einfach nicht schneller...
    Außerdem bezweifel ich, dass ein solch altes Auto einen "smarten Lichtschalter" hat, oder? ;)

  • Zitat

    Original von baroni


    Wie kann man eigentlich jemanden in solch Situationen klar machen, das er sich ohne rückseitiger Beleuchtung bewegt?


    Das ist doch ganz einfach: Handy und die 110 wählen du wirst sehen wie schell solche von der Bahn geholt werden.



    @ Stonerlady
    Beide Rücklichter durchgebrannt, soll vorkommen, aber beide Rücklichter einen Wackelkontakt und gehen dann wieder, ?( ?( ?( ?( ?(


    Dietmar

  • Ich schätze mal, daß der Fahrer des Polo(?) gar nicht weiß, daß die beiden hinteren Lichter nicht funktionieren, deshalb auch sein negatives Verhalten dir gegenüber und dann sieh mal seine Seite.
    Wie aber macht man das so einem klar? An der nächsten Ampel, mit Lichthupe. Gar nicht so einfach.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.

  • V.a. weil's auf der Autobahn keine Ampeln gibt ;)


    ich versteh schon sein Problem. Ich hoffe halt nur, dass er keine der vielen Macken auf mich schieben will. Denk ich aber kaum. Aussage gegen Aussage. Da hat keiner viel Chancen und an meinem Auto ist ja gar nix. Von nix kommt auch nix ;)

  • Ich denke nicht, daß Macken an seinem Auto für dich zur Debatte stehen und außerdem läßt sich das überprüfen.

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.

  • Servus,


    vor meinem Smart, war ich fünf Jahre lang als Mietwagenfahrer unterwegs und hatte schon, so gut wie jedes Deutsche Fahrzeug in den Händen ;-)


    Also, ich finde es sehr schade das es kein Xenon Licht, für den Smart gibt. Alleine dieses Licht hilft sehr Landstrassen etc.


    Assistenzsysteme wie z.B. Night Vision bei BMW sind auch wirkliche gute Helfer. Bei Nebel sieht mann dann jede Wärme Quelle ... Aber soetwas ist leider bei Smart nicht zu erwarten bzw. einfach zu teuer.

    Viele Grüße


    Orkan <- Smart Cabrio fahrer seit 30.12.2009 ;-)

  • Moin-moin,
    zu der Anfangsgeschichte:
    Lkw-Fahrer stellt Wechselbrücke Nachts auf Straße ab. Pkw-Fahrer fährt ungebremst drunter durch und stirbt...


    Link zu dem Unfall


    Das Amtsgericht in Syke hat dazu abschließend sein Urteil gesprochen.
    Urteil: Strafbefehl über 720 Euro


    Wollte ich euch einfach nicht schuldig bleiben!

    Das wovor wir Deutschen am meisten Angst haben, das macht glücklich. Toi-toi-toi.

  • Zitat

    Original von baroni
    Das Amtsgericht in Syke hat dazu abschließend sein Urteil gesprochen.


    Es gibt kein Urteil, sondern nur einen Strafbefehl. Das ist etwas grundlegend anderes.


    Im Übrigen bringt es nichts, auf die Höhe des Endbetrages zu schielen, weil dieser einkommensabhängig ermittelt wird. Wer wenig verdienst, zahlt eben auch weniger. Entscheidend ist die Anzahl der Tagessätze, hier 90 an der Zahl. Sprich 3 Monatseinkommen.


    Grüße


    Peter

  • Hier kann man einen Beitrag sehen auf RTL: http://www.rtl.de/cms/information/rtl-explosiv.html


    720€ ... da fasst man sich echt an den Kopf. Mir fehlt bei einigem so die Verhältnismäßigkeit. Lade ein MP3 runter und du zahlst mehr, dank Abmahnung und Gerichtskosten. Kommt ein Mensch durch "Schluderigkeit", "Dummheit" (wie auch immer man das nennen mag) ums Leben, zahlst du dafür quasi den Diskontpreis, da fehlem einen doch die Worte.

  • Wenn man dann bedenkt, dass eine Alkoholfahrt ohne Unfall(!) in etwa in gleicher Höhe "bestraft" wird, dann kann man das noch weniger nachvollziehen.


    Helmut


    PS. Und ob und vor allen Dingen wann die Hinterbliebenen im zivilrechtlichen Verfahren von der Versicherung Geld bekommen, steht auch in den Sternen.